Uhrenarmband und Schließe schnell und einfach wechseln
Der Wechsel eines Uhrenbandes ist nicht schwierig, erfordert aber anfangs etwas Übung und Geduld. Sie brauchen dafür idealerweise ein Bandwechselwerkzeug bzw. Federstegbesteck und etwas Fingerspitzengefühl. Achten Sie bitte darauf, das Uhrengehäuse nicht zu zerkratzen. Nutzen Sie eine geeignete weiche Unterlage und eine stabile Arbeitsfläche. Lassen Sie im Zweifelsfall den Tausch durch uns oder einen Uhrmacher Ihres Vertrauens durchführen. Möchten Sie das Band Ihrer Uhr selbst wechseln, finden Sie hier eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung.
- 1. Hilfreiche Hinweise vorab – Begriffserklärungen
- Was ist ein Federstegbesteck?
- Was ist ein Federsteg?
- Sonderfall Schnellwechselsteg.
- 2. Anleitung für den Bandwechsel
- 2.1 Der häufigste Fall: Uhrengehäuse ohne Federstegtunnel
- 2.2 Alternative: Uhrengehäuse mit Federstegtunnel im Bandanstoß
- 2.3 Wechsel eines Stahlbandes (z. B. Milanaiseband oder Gliederarmband)
- 2.4 Sonderfall: Uhrengehäuse mit festen Stegen (für Kronsegler-Uhren nicht relevant)
- 2.5 Hinweis zu Kronsegler-Uhrenmodellen “Apollo 11”, “Meteorit” und “Mars Explorer”
- 3. Schließe wechseln – Federsteg oder Stift?
- 4. Wann, bzw. wie oft sollte ich das Lederband meiner Uhr wechseln?
Hilfreiche Hinweise vorab – Begriffserklärungen
Was ist ein Federstegbesteck?
Ein Federstegbesteck ist ein Uhrmacherwerkzeug für den Austausch von Bändern und Schließen. Häufig besitzt es zwei Enden – ein stabförmiges (Dorn) und ein gabelförmiges (Gabel). Die Gabel wird zwischen Bandanschlag und Lederband geschoben, um so den Federsteg zusammen zu drücken. Mit dem Dorn dagegen kann der Federsteg des Bandes von außen eingedrückt werden, wenn der Bandanschlag ein entsprechendes tunnelartiges Loch dafür hat. Außerdem kann mit dem Dorn auf gleiche Weise die Dorn- bzw. Faltschließe des Lederbandes ausgetauscht werden.

Was ist ein Federsteg?
Der Federsteg hält das Uhrenarmband am Gehäuse der Armbanduhr fest. Er wird zwischen die Bandanschläge („Hörner“) des Uhrengehäuses geklemmt und ist, einfach gesagt, ein kleines Metallröhrchen mit zwei Enden, die nach innen gedrückt werden können. Ein solcher Steg ist mehrfach verwendbar, unterliegt aber auch einem gewissen Verschleiß und sollte ab und zu beim Bandwechsel mit ausgetauscht werden, besonders bei starker Beanspruchung und Verschmutzung.
Achten Sie auf die richtige Größe der Federstege, wenn Sie neue verwenden müssen. Für Bänder mit z. B. 20 mm Breite bestellt man in der Regel Federstege, für die ebenfalls 20 mm in der Breite angegeben werden. Real sind die Stege allerdings etwas größer, damit sie fest in den Löchern des Uhrengehäuses sitzen. Bei der Verwendung zu kurzer Stege besteht die Gefahr, das Lederband (oder gleich die ganze Uhr) zu verlieren. Zu lange Stege dagegen sind entweder nur sehr schwierig oder gar unmöglich einzusetzen.

Sonderfall Schnellwechselsteg: Für Schnellwechselstege ist kein Werkzeug nötig. Solche Stege besitzen einen kleinen Griff, mit dem ein Ende des Steges per Hand zusammen gezogen werden kann. In der Regel werden diese Stege nicht mehrfach verwendet, sondern sind fest mit dem Lederband verbunden. Man kauft also ein Band mit einem integrierten Steg.

Anleitung für den Lederbandwechsel:
Der häufigste Fall: Uhrengehäuse ohne Federstegtunnel
Bei unseren Kronsegler-Uhren finden Sie fast ausschließlich diese Variante. Die Federstege klemmen zwischen den Bandanstößen der Uhr und sind nicht von der Außenseite dieser Bandanstöße erreichbar. Das Bandwechselwerkzeug muss hier zwischen Federsteg und Band geführt werden:
1. Drehen Sie die Uhr auf ihr “Gesicht”, also so, dass Sie den Boden des Gehäuses und die Rückseiten der Bänder sehen. Schieben Sie nun die Gabel des Federstegbestecks zwischen Bandanschlag und Lederband der Uhr bis zum Federsteg. Die Gabel „umarmt“ sozusagen den Steg.

2. Schieben Sie mit etwas Druck den Federsteg zusammen (in Richtung Lederband). Der Federsteg lässt sich nun lösen und gemeinsam mit dem Band vom Uhrengehäuse trennen.
4. Entfernen Sie den Federsteg aus dem Lederband und prüfen Sie, ob er ggf. wiederverwendbar ist.
5. Reinigen Sie, falls nötig, die Bandanschläge und befreien Sie die Löcher, in denen der Federsteg saß, von eventuellem Schmutz.
6. Führen Sie diesen oder einen neuen passenden Federsteg in das neue Lederband ein.

7. Setzen Sie ein Ende des Steges in eins der Löcher im Bandanschlag ein. Drücken Sie das andere Ende erneut mit der Gabel zusammen und fädeln Sie es so in das andere Loch im Gehäuse ein. Rütteln Sie das Band und den Steg vorsichtig hin und her, bis der Steg eingerastet ist und festen Halt gefunden hat.
Alternative: Uhrengehäuse mit Federstegtunnel im Bandanstoß
Führen Sie den Dorn durch das Loch eines der Bandanschläge des Gehäuses und üben Sie leichten Druck aus, um den Steg zusammen zu drücken. Der Federsteg lässt sich nun lösen.
Wechsel eines Stahlbandes (z. B. Milanaiseband oder Gliederarmband)
Der Wechsel funktioniert in der Regel genauso wie bei einem Lederband. Unsere Kronsegler-Stahlbänder verfügen über kleine Aussparungen, die Platz für ein Bandwechselwerkeug bieten. Sie können daher ebenfalls der oben beschriebenen Anleitung (Uhrengehäuse ohne Federstegtunnel) folgen.
Sonderfall: Uhrengehäuse mit festen Stegen
Hier werden die Stege nicht entfernt. Für solche Uhren (oftmals ältere Uhren) gibt es spezielle Bänder in unterschiedlichen Ausführungen, teils mit offenen Enden, teils mit speziellen Befestigungsclips. Da KronSegler keine Uhrenserien mit solchen Stegen führt, finden Sie im Onlineshop keine entsprechenden Bänder.
Hinweis zu Kronsegler-Uhrenmodellen “Apollo 11”, “Meteorit” und “Mars Explorer”
Die Bänder dieser Uhrenserien werden genauso gewechselt wie unter Uhrengehäuse ohne Federstegtunnel beschrieben. Bei den seitlichen, an den Bandanschlägen angebrachten Elementen handelt es sich um Zierschraubenköpfe und explizit NICHT um Schrauben, die für den Bandwechsel gelöst werden müssten.
Schließe wechseln – Federsteg oder Stift?
In den meisten Fällen werden Schließen (sowohl Dorn- als auch Faltschließen) ebenfalls von einem Federsteg gehalten. Der Sonderfall, in dem ein Stift zum Einsatz kommt (wie etwa bei den KronSegler Uhrenmodellen „Mars Explorer“ und „Apollo 11“) wird weiter unten beschrieben.
Der Regelfall: Schließe mit Federsteg
Hier finden Sie meistens eine seitliche Durchbohrung an der Schließe. Mit dem stabförmigen Dorn des Federstegbestecks können Sie durch das Loch hindurch den Steg eindrücken.

Gibt es kein Loch, erfolgt die Demontage wie beim beschriebenen Bandwechsel mit der Gabel. Führen Sie das gabelförmige Ende des Werkzeugs zwischen Schließe und Lederband und üben Sie leichten Druck zum Band hin aus, durch den der Steg zusammen geschoben wird.

Der Sonderfall: Schließe mit Stift – wie erkenne ich das?
Schauen Sie sich die beiden Löcher an den Seiten der Schließe an (dort, wo die Schließe mit dem Band verbunden ist). Im Gegensatz zum Federsteg, dessen Enden/Köpfe beide glatt aussehen, ist ein Stift an seinem Schlitz an einem Ende zu erkennen.

Der Stift lässt sich nur in eine Richtung heraus drücken! Dafür brauchen Sie ein anderes Werkzeug, das je nach Duktus des Uhrmachers, Onlineshops oder Ladens zum Beispiel „Stiftausdrücker“ oder „Armbandkürzer“ heißt. Der Dorn des Werkzeugs wird am glatten Ende des Stifts angesetzt (also NICHT dort, wo der Schlitz zu sehen ist), sodass der Stift in Richtung des Endes mit dem Schlitz heraus getrieben wird.

Eingeführt wird der Stift ebenfalls nur in eine Richtung, nämlich in die, aus der er auch gekommen ist. Dafür wird er per Hand mit dem glatten Ende zuerst wieder eingesetzt, so weit es geht hinein geschoben und für die letzten Millimeter mit Hilfe eines speziellen kleinen Uhrmacherhammers vorsichtig zurück in das Loch geklopft.

Wann, bzw. wie oft sollte ich das Lederband meiner Uhr wechseln?
Bitte warten Sie mit dem Austausch eines Lederbandes nicht zu lange! Das Lederband Ihrer Uhr ist ein Verschleißteil und als Naturprodukt besonders gefährdet, vor allem durch Feuchtigkeit, Schweiß, Kosmetika, starke Sonneneinstrahlung und Abrieb. Es hat deshalb nur eine begrenzte Haltbarkeit, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, und sollte, insbesondere auch aus hygienischen Gründen, regelmäßig erneuert werden. Die Verbände der Uhrenindustrie (Bundesverband BV Schmuck + Uhren) empfehlen den Tausch von Lederbändern je nach Tragegewohnheiten alle 6 – 12 Monate; unabhängig davon, um welche Lederart oder um welches Fabrikat es sich handelt.