KS 900 Automatik Limit. Edition "Deutsche Komponisten"
dreiteilig Edelstahl 316 L poliert/ modellabhängig vergoldet satiniert
Durchmesser 40mm, Dicke 11,5mm (ohne Krone)
Edelstahlboden mit Schrauben verschraubt mit Gravur, Ornamentik und Bodenglas, lfd. Nr. graviert
silbern, weiss bzw. altgelb guilochiert, jeweils mit 3fach ineinandergeschnittenen Sichtkreisöffnungen zum Uhrwerk, Quintenzirkel minutengetaktet auf angeschrägter Innenlünette ("Richard Wagner": Walkürepartitur; "Richard Strauss" : Rosenkavalier)
römisch appliziert
Stunden-/Minutenzeiger Stahl skelettiert /Sekundenzeiger Stahl mit Violinenschlüssel
leicht gewölbtes Mineralkristallglas diamantfilmbeschichtet
mit Kannelierung und Wappen
gepolstertes Echtlederband mit Alligatorprägung und polierte bzw. vergoldete Sicherheitsfaltschließe mit Wappen
KS Automatik CAL K 027.021 21 Jewels, 21.600 Halbschwingungen pro Std., 3Hz, Gangreserve 38-42 Stunden, Gravierte Schwungscheibe, Werksdekor mit gebläuten Schrauben, Stahlmodelle: skelettiertes Werk stahl, Goldmodell: skelettiertes Werk vergoldet
Stunden, Minuten, Zentralsekunde
5 ATM
je 500 Stck. limitierte numerierte Sammlerauflage
Quintenzirkel minutengetaktet als Sekundenskala ("Richard Wagner": Walkürepartitur; "Richard Strauss : Rosenkavalier)
Mit der Sonderedition „Deutsche Komponisten“ setzen wir die limitierten Samler-Kleinserien fort. Die Serie ist namentlich Komponisten gewidmet, die in Deutschland, speziell auch in Sachsen, einen Großteil Ihrer Werke schufen.
Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Joseph Haydn,
Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Richard Wagner - Jubiläumsuhr zum 200. Geburtstag, Richard Strauss - Jubiläumsuhr zum 150. Geburtstag (weitere Infos siehe *)
Die Edition verwendet ein 3-teiliges Edelstahlgehäuse in optimaler Herrengröße von 40mm mit schimmernd runder Gehäuseführung und flacher, abgestufter Lünette. Das Gehäuse ist in der vergoldeten Variante matt gebürstet, in stahl poliert. Das Gehäuseglas ist nicht nur plan, sonder ganz leicht gewölbt, was einen exklusiven Glanz auf der Frontansicht der Uhr erzeugt. Zudem ist das Glas mit einer kratzfesten Schicht (DFC – Diamantfilmbeschichtung) bedampft.
Die Uhr ist in schlichter, eleganter Optik gehalten, was dem wertigen Charakter einer Automatik-Uhr entspricht. Trotzdem entdeckt man wunderschöne Details auf dem Zifferblatt, insbesondere eine aus 3 Kreiselementen bestehende Öffnung genau über der Unruh und dem Ankerrad, welches den Blick auf die Werkfunktion und die Rubinlagersteine freigibt. Die Zifferblätter sind matt glänzend in silberweiss bzw. altgelb guillochiert und tragen den geschwungenen Namenszug des jeweiligen Komponisten. Als besonderes Highlight ist eine angeschrägte Innenlünette mit einem Quintenzirkel als Sekundenskala gestaltet.
Die Zeiger sind skelettiert diamantgeschnitten und "gemounted", also nicht flach sondern in ein Relief gedrückt. Der zentrale überlange Sekundenzeiger trägt am kurzen Ende einen Violinenschlüssel.
Der Uhrenboden ist natürlich aus Glas und gibt den Blick frei auf ein komplett skelettiertes Uhrwerk in stahl bzw. beim Goldmodell in vollständiger Vergoldung.
Die Edition ist mit einem gepolsterten Lederband mit Alligatorprägung und wappengeschmückter vergoldeter oder stählerner Sicherheitsfaltschließe versehen, zudem ist im vorderen Sichtbereich des Bandes ein weiteres kleines KRONSEGLER Wappen aufgesetzt.
Ausgeliefert wird die Uhr in einer Exklusivbox mit Bedienungsanleitung als Sonderbooklet und nummerierter Zertifikat-Magnetkarte. Die EDITION ist auf je 500 Stück limitiert.
Hauptmerkmale :
- Gehäuse 3teilig komplett Edelstahl (316L) vergoldet satiniert bzw. stählern poliert
- ca. 40,0 x 11,5 mm ohne Krone
- leicht gewölbtes Mineralkristallglas mit Beschichtung (DFC)
- mit Schrauben verschraubter Edelstahlboden mit Gravur u. Glasboden mit Sicht auf das Werk
- 5,5mm kannelierte Krone mit Wappen
- gravierte Schwungscheibe mit Wappen
- Stunden-/Minutenzeiger Stahl, Sekundenzeiger mit Violinenschlüssel
- aufgesetzte, erhabene römische Indexe, Quintenzirkel als Sekundenskala
- mattschimmerndes guillochiertes Zifferblatt silbern bzw. altgelb
- 5 ATM wasserdicht
- gepolstertes Rindslederband mit Alligatorprägung, Wappenknopf und Wappen-Sicherheitsfaltschließe vergoldet oder stählern
Uhrwerk:
- Stunden, Minuten, Sekunde
- KS Automatik CAL. K 027.021, 21 Jewels, skelettiert stahl bzw. vergoldet mit gravierter Schwungscheibe und Werksveredelung
- 21.600 Halbschwingungen pro Stunde, 3Hz, Gangreserve 38-42 Stunden, Ganggenauigkeit justierbar
Besonderheiten:
je 500 Stck. limitiert und nummeriert
* Johann Sebastian Bach (* 21. März jul./ 31. März 1685 greg. in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist sowie Orgel- und Klaviervirtuose des Barock. Er gilt heute als einer der bekanntesten und bedeutendsten Musiker. Seine Werke beeinflussten nachfolgende Komponistengenerationen und inspirierten Musikschaffende zu zahllosen Bearbeitungen.
Zu Lebzeiten wurde Bach als Organist, Orgelinspektor und Thomaskantor (in Leipzig) hochgeschätzt, allerdings waren seine Kompositionen nur einem relativ kleinen Kreis von Musikkennern bekannt. Nach Bachs Tod gerieten seine Werke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaum noch öffentlich aufgeführt. Nachdem die Komponisten der Wiener Klassik sich mit Teilen von Bachs Werk auseinanderzusetzen begannen, setzte mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion unter Leitung von Felix Mendelssohn im Jahre 1829 die Wiederentdeckung Bachs in der breiten Öffentlichkeit ein. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gehören seine Werke weltweit zum festen Repertoire der klassischen Musik.
Bedeutendste Werke: Matthäus-Passion, Johannes-Passion, H-Moll-Messe, Weihnachtsoratorium, Magnificat, Die Kunst der Fuge, Brandenburgische Konzerte, Wohltemperiertes Klavier, Goldberg-Variationen
Johannes Brahms (* 7. Mai 1833 in Hamburg; † 3. April 1897 in Wien) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, dessen Kompositionen man vorwiegend der Romantik zuordnet. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Brahms veröffentlichte seine frühen Werke häufig unter Pseudonymen (G. W. Marks, Karl Würth) und teilte ihnen höhere Opuszahlen zu. Anfangs schrieb Brahms ausschließlich Klavierwerke, später alle Gattungen der Musik, ausgenommen die Oper. Brahms wird noch heute vielfach als der „legitime Nachfolger Ludwig van Beethovens“ bezeichnet. Diese Bezeichnung, der Brahms schon zu Lebzeiten skeptisch gegenüberstand, hat ihren Ursprung vor allem im Musikstreit des 19. Jahrhunderts, der zwischen den Anhängern der konservativen, absoluten Musik und den sich als fortschrittlich betrachtenden „Neudeutschen“ entbrannte.
Bedeutendste Werke: Vokalwerke "Deutsches Requiem", "Rhapsodie für Alt", "Triumphlied"; >200 Lieder z.B. "Guten Abend, gute Nacht!"; Klaviersonaten Opus eins, zwei und fünf, die Schumann-, Händel- und Paganini-Variationen; 4 Sinfonien
Franz Joseph Haydn (Rufname: Joseph Haydn, * 31. März oder 1. April 1732 in Rohrau, Niederösterreich; † 31. Mai 1809 in Wien) war ein Komponist und führender Vertreter der Wiener Klassik. Den größeren Teil seiner beruflichen Laufbahn verbrachte Haydn als Hofmusiker auf dem Landsitz der wohlhabenden ungarischen Familie Eszterházy, wo er deren Orchester und Oper leitete. Später feierte er in England mit seinen Sinfonien große Erfolge.
Ab 1781/1782 stand Haydn in regem Gedankenaustausch mit W. A. Mozart. Beide erkannten sich als ebenbürtige Meister an, schlossen Freundschaft und lernten voneinander. In der Musikwissenschaft spricht man daher bei Haydn auch von einer vormozartschen und einer nachmozartschen Periode. Haydn wird traditionell als „Vater“ der klassischen Sinfonie und des Streichquartetts betrachtet und war Neuerer beim Schreiben von Klaviersonaten und Klaviertrios. 1797 komponierte Haydn für Kaiser Franz II. das in der Erstausgabe "Volkslied" titulierte "Gott, erhalte den Kaiser!". Dieses wurde 1841 mit dem hierzu geschaffenen Text des Liedes der Deutschen von August Heinrich Hoffmann unterlegt und dient heute, mit dessen dritter Strophe, als Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland.
Bedeutendste Werke: 104 Sinfonien, z.B. Op.45 “Abschiedssinfonie”, Op.94 “Paukenschlagsinfonie”, Londoner Sinfonien Op. 93 - 104
Ludwig van Beethoven (getauft 17. Dezember 1770 in Bonn, Kurköln; † 26. März 1827 in Wien) gilt als der Komponist, der die Musik der Wiener Klassik zu ihrer höchsten Entwicklung geführt und der Romantik den Weg bereitet hat. Ludwigs Großvater war Hofkapellmeister und sein Vater Sänger am Hofe des Kurfürsten in Bonn. Johann Gottlieb Neefe bildete Beethoven zum Hofmusiker aus (Orgel, Klavier, Viola, Komposition). Ab 1783 spielte er als Bratschist und Cembalist im kurfürstlichen Orchester. Bereits 1783 waren Beethovens erste drei Klaviersonaten im Druck erschienen. Ein Studienaufenthalt in Wien (1787), wo er als Schüler von Wolfgang Amadeus Mozart ausgebildet wurde, musste wegen des Todes der Mutter abgebrochen werden. Im Jahre 1792 ging er erneut nach Wien und erhielt hier ungeregelten Kompositionsuntericht bei Haydn, Salieri, Schenk und Albrechtsberger. Als Klaviervirtuose und Komponist machte er sich bald einen Namen. Seine ursprünglich glücklichen Lebensumstände in Wien wurden durch ein Ohrenleiden immer stärker beeinträchtigt. Trotz intensiver ärztlicher Bemühungen führte es im Laufe der Zeit zur völligen Taubheit. Ab 1800 erhielt er von Wiener Mäzenen eine Leibrente. Seine zunehmende Taubheit und andere Widrichkeiten machten ihn mit zunehmendem Alter zu einem Sonderling. Beethoven war nie verheiratet, obwohl er sich im Laufe seines Lebens zu verschiedenen Frauen stark hingezogen fühlte (u.a. Briefe an die nicht identifizierte "Unsterbliche Geliebte"). Seine innere Zerrissenheit und Einsamkeit findet erschütternden Ausdruck in seinem "Heiligenstädter Testament". Ab 1819 konnte er sich nur noch schriftlich, über sogenannte Konversationshefte, mit seiner Umwelt verständigen. Ludwig van Beethoven hat in fast allen musikalischen Gattungen Wesentliches geschaffen. Werke wie die 9 Sinfonien (besonders hervorzuheben die 3. "Eroica", 5. "Schicksalssinfonie", 6. "Pastorale", 9. über Schiller Ode "An die Freude"), das Violinkonzert, seine einzige Oper "Fidelio", die Klavierkonzerte 4 und 5 etc. sichern ihm einen Platz unter den bedeutendsten Komponisten aller Zeiten.
Franz Peter Schubert (Rufname: Franz Schubert, * 31. Januar 1797 am Himmelpfortgrund in Wien; † 19. November 1828 in Wien) war ein Komponist der Wiener Klassik, später ein Begründer romantischer Liedmusik. Von seinem Vater, einem Vorstadtlehrer, erhielt er den ersten Geigen- und Klavierunterricht. 11jährig kam er als Chorknabe in die Konviktschule des Stephansdomes. Dort wurde er u.a von Antonio Salieri unterrichtet. 1813 bis 1817 war er Gehilfe seines Vaters an der Lichtentaler Schule. Ab 1817 lebte Schubert als freier Künstler in Wien. Wie viele andere Künstler auch, konnte Schubert nicht gut mit Geld umgehen. Er lebte meist bei Freunden und in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Schubert hat bereits als 17jähriger Meisterwerke wie das Lied "Gretchen am Spinnrade" geschrieben. Er hatte einen großen Freundeskreis zu dem u.a. Moritz von Schwind, Franz Grillparzer und Franz Lachner gehörten. Die Feiern dieses Freundeskreises wurden "Schubertiaden" genannt. Bei ihnen brachte Schubert oft seine neusten Kompositionen zu Gehör; häufig zusammen mit dem Sänger Michael Vogel. Verschiedene Versuche als Opernkomponist schlugen fehl. Schubert starb mit 31 Jahren an Typhus. Er wurde am Währinger Friedhof neben dem von ihm sehr verehrten Ludwig van Beethoven begraben. Das umfangreiche Werk, welches er in seiner kurzen Lebenszeit hinterlassen hat, lässt darauf schließen, dass er diese fast ausschließlich dem Komponieren gewidmet hat. Schubert ist der eigentliche Schöpfer des romantischen Klavierliedes und schuf hier Einmaliges, u.a. so bekannte Lieder wie "Am Brunnen vor dem Tore", "Der Erlkönig", "Das Heidenröslein", "Das Wandern ist des Müllers Lust". Er komponierte über 600 Lieder, 12 Sonaten, 9 Sinfonien u.a. die "Unvollendete", 14 Streichquartette u.a. das "Forellenquintett" etc.
SONDER - EDITION “200 JAHRE LIM. EDITION RICHARD WAGNER” zum Richard Wagner Festjahr - Dresden 2013
Wilhelm Richard Wagner (Rufname: Richard Wagner, * 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig) war ein deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Mit seinen Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert. Er veränderte die Ausdrucksfähigkeit romantischer Musik und die theoretischen und praktischen Grundlagen der Oper, indem er dramatische Handlungen als Gesamtkunstwerk gestaltete und dazu Text, Musik und Regieanweisungen schrieb. Als erster Komponist gründete er Festspiele in dem von ihm geplanten Bayreuther Festspielhaus. Seine Neuerungen in der Harmonik beeinflussten die Entwicklung der Musik bis in die Moderne. Richard Wagner wurde als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner (1770–1813) und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner (1774–1848) in Leipzig im Gasthof Zum roten und weißen Löwen geboren und am 16. August in der Thomaskirche auf den Namen Wilhelm Richard Wagner evangelisch getauft. Sechs Monate nach seiner Geburt, am 23. November 1813, starb der Vater an Typhus. Am 28. August 1814 heiratete Wagners Mutter den Maler, Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer (1779–1821), der sich der Familie nach dem Tod des Vaters angenommen hatte und den Carl Friedrich Wagner sehr geschätzt hatte. Noch 1814 siedelte die Familie nach Dresden über. Im Jahr 1817 wurde Richard – noch unter dem Namen Richard Geyer – eingeschult. Der Stiefvater Ludwig Geyer starb am 30. September 1821 in Dresden. Richard lebte daraufhin bei mehreren Verwandten. So kam er im Oktober 1821 zum Bruder seines Stiefvaters Karl nach Eisleben, wo auch schon sein Bruder Julius aufgenommen worden war, und lebte dort für ein Jahr unter dem Namen Richard Geyer. Ab dem 2. Dezember 1822 besuchte er die Kreuzschule in Dresden. Im Jahr 1826 übersiedelte die Familie nach Prag, weil Richards Schwester Rosalie dort ein Engagement als Theaterschauspielerin erhielt. Richard blieb weiter in Dresden und war bei der Familie Dr. Böhme untergebracht. Ab Weihnachten 1827 war er wieder mit seiner zurückgekehrten Familie in Leipzig. Hier besuchte er von 1828 bis 1830, jetzt unter dem Namen Richard Wagner, die Nikolaischule sowie die Thomasschule zu Leipzig. Ab 1831 studierte Wagner an der Universität Leipzig Musik, außerdem nahm er Kompositionsunterricht beim Thomaskantor Christian Theodor Weinlig, dem er sogleich seine Klaviersonate in B-Dur widmete. Dieses Werk erschien bereits ein Jahr später gedruckt durch den Verlag Breitkopf & Härtel. Davon und auch vom Erfolg der ersten Aufführung seiner Konzertouvertüre in D-Moll im Jahr 1832 in Leipzig angespornt, komponierte Wagner weitere Konzertstücke, unter anderem die C-Dur-Symphonie, die noch im selben Jahr im Prager Konservatorium uraufgeführt wurde. Am 24. November 1836 heiratete er Minna Planer, die in Königsberg als Schauspielerin engagiert war. Am 1. April 1837 wurde er Musikdirektor in Königsberg. Im Juni 1837 erlangte er eine Kapellmeisterstelle in Riga. Hier entstanden der Text und der Beginn der Partitur seiner ersten Erfolgsoper Rienzi. Bereits 1839 verlor Wagner seine Stellung in Riga wieder. Aus Furcht vor Gläubigern überschritt er heimlich mit seiner Frau die russisch-ostpreußische Grenze und fuhr auf dem kleinen Segelschiff Thetis nach London. Die stürmisch verlaufende, mehrfach in norwegischen Häfen unterbrochene und schließlich über vier Wochen dauernde Seefahrt, bei der das Schiff beinahe kenterte, brachte Inspirationen für den Fliegenden Holländer. Nach kurzem Aufenthalt in London reiste das Paar weiter nach Paris. Wagner verbrachte mit Minna die Jahre 1840 und 1841 unter ärmlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Paris. Er vollendete dort Rienzi (1840) und schrieb und komponierte den Fliegenden Holländer (1841). Aus Geldnot musste er den Prosaentwurf zum Fliegenden Holländer unter dem Titel Le vaisseau fantôme für 500 Francs an die Pariser Oper verkaufen, die den Kompositionsauftrag an ihren Hauskomponisten Pierre-Louis Dietsch vergab – was Wagner indes nicht davon abhielt, seine Idee selbst auszuführen und in Musik zu setzen.
Dresdner Jahre (1842–1849)
Im Frühjahr 1842 erhielt Wagner von der Dresdner Hofoper die Nachricht, dass man seine neue Oper Rienzi aufführen wolle. Nachdem ihm in Paris nicht gelungen war, künstlerische Pläne voranzubringen und dort Erfolg zu haben, verließ er die Stadt im April 1842 und siedelte sich in Dresden an. Den Juni verbrachte er in Teplitz-Schönau, wo er schon 1834 und 1836 gewesen war. Auf dem Schreckenstein entstand der erste Tannhäuser-Entwurf. Die Uraufführung des Rienzi fand am 20. Oktober in Dresden statt. Sie war ein großer Erfolg und bedeutete den künstlerischen Durchbruch des jungen Wagner. Wagner wurde 1843 zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Hofoper ernannt und konnte dort auch am 2. Januar seine Oper Der fliegende Holländer zur Uraufführung bringen. Wenig später übernahm er auch zusätzlich die Leitung der Dresdner Liedertafel. Wagner arbeitete 1844 weiter an der Oper Tannhäuser und dem Sängerkrieg auf der Wartburg. Im Juli 1845 hielt er sich in Marienbad auf und entwarf dort in einer ersten Inhaltsskizze die Handlung zu den Meistersingern von Nürnberg. Er beschäftigte sich intensiv mit den deutschen Sagen, vor allem dem Nibelungen- und dem Gral-Mythos, und begann mit der Konzeption seiner Oper Lohengrin. In Dresden leitete er am 19. Oktober die Uraufführung seines Tannhäuser. Im Frühjahr 1849 beteiligte er sich aktiv am Dresdner Maiaufstand. Nach der Niederschlagung der Volksunruhen wurde er, wie auch seine Freunde Gottfried Semper und August Röckel, von der Polizei steckbrieflich gesucht und sah sich gezwungen zu fliehen. Wagner floh mit falschem Pass zunächst in die Schweiz und blieb nach einem kurzen Aufenthalt in Paris dauerhaft in Zürich im Exil. In Weimar fand am 28. August 1850 in Abwesenheit Wagners die Uraufführung von Lohengrin unter der Leitung von Franz Liszt statt. Am 16. Februar 1853 verlas Wagner erstmals öffentlich seine komplette Ring des Nibelungen - Dichtung im Hotel Baur au Lac in Zürich. Am 10. Oktober war Wagner bei Franz Liszt in Paris und begann mit der Rheingold-Komposition, die er innerhalb von drei Monaten bis Januar 1854 abschloss. 1857 trennte sich Wagner von seiner Frau. Er reiste nach Venedig, wo er den zweiten Akt des Tristan komponierte. Seine Frau übersiedelte nach Dresden. Im Frühjahr 1859 musste Wagner aus politischen Gründen das damals unter österreichischer Verwaltung stehende Venedig verlassen. Er begab sich nach Luzern und vollendete im Hotel Schweizerhof den Tristan. Danach ging er wieder nach Paris, wohin Minna ihm nachfolgte. Er verließ Paris und hielt sich in Karlsruhe, Venedig und Wien auf, kehrte dann einige Wochen später wieder nach Paris zurück, um 1862 im Auftrag des Musikverlegers mit seiner neuen Arbeit Die Meistersinger von Nürnberg zu beginnen. Im gleichen Jahr erließ der König von Sachsen eine vollständige Amnestie, was ihm erstmals wieder ein Konzert in Leipzig ermöglichte. Im Jahr 1863 gab Wagner Konzerte in Sankt Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe, die künstlerisch erfolgreich waren, jedoch nicht die erwarteten Einnahmen brachten. Im Frühjahr 1864 flüchtete Wagner vor Steuerfahndung und Gläubigern aus Wien. Letzte Rettung aus größter finanzieller Not und persönlicher Verzweiflung ergab sich für Wagner dadurch, dass er am 4. Mai 1864 von König Ludwig II. in München empfangen wurde, der wenige Wochen zuvor im Alter von 18 Jahren die Regentschaft vom verstorbenen Vater Maximilian übernommen hatte. Wagner war nicht nur der Lieblingskomponist des Königs, sondern wurde auch sein „väterlicher“ Freund und Berater. Wegen heftiger Proteste der Bevölkerung und der Regierung, die Wagner und Ludwig II. Verschwendungssucht vorhielten, verließ Wagner Bayern im Dezember 1865 in Richtung Schweiz. Auf der Suche nach einem dauerhaften Wohnsitz reiste er Anfang 1866 nach Toulon, Lyon und Marseille. Inzwischen war seine Frau Minna am 25. Januar 1866 in Dresden gestorben. Die Uraufführung der Meistersinger fand am 21. Juni 1868 in München statt. Am 22. September 1869 fand auf Veranlassung König Ludwigs, jedoch gegen den Willen Wagners, in München die Uraufführung von Das Rheingold statt. Auch die Uraufführung der Walküre erfolgte ohne Wagners Zustimmung, der den Ring des Niebelungen nur vollständig aufführen wollte, am 26. Juni 1870 in München. Am 25. August 1870 heiratete Richard Wagner die geschiedene Cosima von Bülow in Luzern. Wagner kündigte 1871 erstmals Festspiele zur Aufführung des Ring des Nibelungen an und wählte Bayreuth als Festspielort. Zur Finanzierung der Festspiele wurden ab 1872 Wagnervereine gegründet und Patronatsscheine verkauft; eine wesentliche Rolle spielte hier Marie Gräfin Schleinitz, die Wagner 1863 kennengelernt hatte und ihn zeitlebens enthusiastisch förderte.
Bayreuther Jahre (1872–1881)
Am 22. Mai 1872 konnte er den Grundstein für sein Festspielhaus in Bayreuth legen. Er war 1873 oft auf Konzertreisen, um Geld für seine Festspiel-Stiftung einzuspielen. Wagner wurde von den vielfältigen Belastungen seiner Arbeit zunehmend angegriffen und hatte in den letzten zehn Lebensjahren unter regelmäßigen Herzanfällen zu leiden. Die Partitur des Ring des Nibelungen wurde am 21. November 1874 beendet und König Ludwig gewidmet, der mit einer zusätzlichen finanziellen Unterstützung das Festspielunternehmen rettete, als Wagners eigene Mittel und eingehende Spenden zu versiegen drohten. In Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. begannen am 13. August 1876 die ersten Bayreuther Festspiele mit der vollständigen Aufführung des Ring des Nibelungen. In den Jahren 1877 bis 1879 arbeitete Wagner in seinem Haus Wahnfried am Parsifal. Im November 1881 reiste der gesundheitlich angeschlagene Wagner wegen des günstigeren Klimas mit seiner Familie nach Sizilien und vollendete am 13. Januar 1882 in Palermo den Parsifal, der im selben Jahr bei den zweiten Bayreuther Festspielen am 26. Juli uraufgeführt wurde. Am 16. September 1882 reiste Wagner mit seiner Familie abermals nach Venedig, wo er auch mehrere Wochen mit Franz Liszt zusammen war. Am 25. Dezember gab er als Geburtstagsgeschenk für Cosima letztmals ein gemeinsames Konzert im Teatro La Fenice; er dirigierte seine Jugend-Symphonie in C-Dur. Am 13. Februar 1883 starb Richard Wagner im Palazzo Vendramin-Calerghi in Venedig an Herzversagen. Sein Leichnahm wurde nach Bayreuth überführt. Nach der Ankunft am 18. Februar in Bayreuth wurde der Sarg unter den Klängen des Trauermarsches aus Götterdämmerung unter der Anteilnahme der Bayreuther Bevölkerung vom Bahnhof zur Villa Wahnfried geleitet und in der vorbereiteten Gruft im Garten beigesetzt. Wagners Werke sind ein Höhepunkt der romantischen Musik und beeinflussten viele Zeitgenossen und spätere Komponisten erheblich. Vor allem der Tristan brachte die Musiksprache des 19. Jahrhunderts weit voran und gilt vielen als Ausgangspunkt der modernen Musik. Insgesamt sind nach dem Wagner-Werk-Verzeichnis (WWV) einschließlich aller Gelegenheitskompositionen und Widmungsblätter, jedoch ohne die Schriften Wagners, 113 Werke verzeichnet.
Die Uhr "Richard Wagner" wurde anlässlich seines 200. Geburtstages in einer Limitierung von 500 Stück an seinem Hauptschaffensort Dresden aufgelegt. Auf der Innenlünette der Uhr wurden die ersten Takte der wohl berühmtesten Partitur aus dem Ring des Nibelungen (WWW 86B) "Ritt der Walküre" als Sekundenskale übernommen.
SONDER - EDITION “150 JAHRE LIM. EDITION RICHARD STRAUSS” zum Richard Strauss Festjahr 2014
Richard Georg Strauss (* 11. Juni 1864 in München; † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Komponist des späten 19. und des 20. Jahrhunderts, der vor allem für seine orchestrale Programmmusik (Tondichtungen), sein Liedschaffen und seine Opern bekannt wurde. Strauss war außerdem ein bedeutender Dirigent und Theaterleiter sowie ein Kämpfer für das Musikwesen und eine Verbesserung des Urheberrechts.
Sein Vater Franz Strauss (1822–1905) war erster Hornist am Hoforchester München und ab 1871 Akademieprofessor, seine Mutter Josephine (1838–1910) stammte aus der Bierbrauer-Dynastie Pschorr, einer der reichsten Familien Münchens. Angeregt durch sein von Musik erfülltes Elternhaus, vornehmlich durch seinen Vater, begann Richard schon mit sechs Jahren selbst zu komponieren. Später erhielt er Kompositionsunterricht durch den Münchner Kapellmeister Friedrich Wilhelm Meyer. Unter dessen Anleitung und Anregung entstanden, nach frühen Stücken für Klavier und Gesang, die ersten größeren Formen: Konzerte bzw. Konzertstücke, eine große Sonate, ein Streichquartett, zwei Symphonien sowie eine Bläserserenade. Sein offizielles Opus 1 ist ein Festmarsch für großes Orchester, den er im Alter von zwölf Jahren komponierte.
1882 begann Strauss ein Studium an der Universität München (Philosophie, Kunstgeschichte), brach es aber bald wieder ab, um sich ganz einer Karriere als Musiker zu widmen. Bereits 1883 wurden erste Werke des jungen Komponisten in München aufgeführt, unter anderem durch Hofkapellmeister Hermann Levi. 1883 begab sich Strauss auf eine Künstlerreise, die ihn unter anderem nach Dresden und für mehrere Monate nach Berlin führte. Während dieser Reise knüpfte er wichtige Kontakte, vor allem zum Dirigenten und Leiter der Hofkapelle in Meiningen, Hans von Bülow. Er holte 1885 den jungen Strauss als Kapellmeister an den Meininger Hof. Als Bülow bald darauf seinen Dienst quittierte, wurde Strauss für kurze Zeit sein Nachfolger.
In Meiningen lernte Strauss u. a. Johannes Brahms kennen und freundete sich mit Alexander Ritter an, dem ersten Geiger in Meiningen, Sohn der Wagner-Förderin Julie Ritter sowie Ehemann einer Nichte Richard Wagners (Franziska). Hatte Strauss bis dahin im Stil der Klassiker sowie von Komponisten wie Schumann oder Brahms komponiert, so änderte sich unter dem Einfluss des Wagnerianers Ritter seine musikalische Orientierung. Er wandte sich der Musik und den Kunstidealen Wagners zu, und mit sinfonischer Programmmusik in Anlehnung an die Sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt übte er sich auf Ritters Betreiben im Orchesterstil Wagners, um dessen Nachfolge als Komponist von Musikdramen anzutreten.
Dirigent in München und Weimar (1886–1898)
Richard Strauss verließ Meiningen. Am 16. April 1886 unterschrieb er einen Vertrag als 3. Kapellmeister an der Hofoper seiner Heimatstadt München. Am nächsten Tag reiste er für fünf Wochen nach Italien ab. Gleich nach der Rückkehr nach München begann er mit der Komposition der viersätzigen Orchesterfantasie Aus Italien, die ein Jahr später in München uraufgeführt wurde. Am 1. Oktober 1886 stand er erstmals am Pult im Münchner Hof- und Nationaltheater und blieb dort bis zum 31. Juli 1889 als dritter Kapellmeister. In dieser Zeit komponierte er seine ersten einsätzig-programmatischen Orchesterwerke, die er selber Tondichtungen nannte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (von der ersten Tondichtung, Macbeth, gibt es nicht weniger als drei Fassungen) fand Strauss dann in den Tondichtungen Don Juan (1888/89) und vor allem Tod und Verklärung (1888–1890) seinen eigenen unverwechselbaren Stil, der ihn rasch bekannt machte.
In München begann er – ganz im Stile Wagners – mit der Textdichtung seiner ersten Oper Guntram (einer mittelalterlichen Rittergeschichte). Er lernte 1887 nicht nur Gustav Mahler kennen, sondern auch die junge Sängerin Pauline de Ahna, die seine Schülerin und später seine Frau wurde und für die er viele Lieder komponierte. In München bekam der junge Kapellmeister u. a. die Aufgabe Die Feen, das Jugendwerk Richard Wagners, uraufzuführen. Als man ihm vor der Generalprobe die Leitung entzog, quittierte er seine Dienste und nahm ein Angebot aus Weimar an. Zuvor folgte er einer Einladung nach Bayreuth, wo er sich als musikalischer Assistent bei den Festspielen (1889) nützlich machte und die Wertschätzung Cosima Wagners gewann – die ihn sogar mit ihrer Tochter Eva verheiraten wollte.
Als er am 9. September 1889 am Hoftheater Weimar seine Stellung als zweiter Kapellmeister antrat, setzte er sich vor allem für die Aufführung der Werke Wagners ein und führte Tannhäuser, Lohengrin und Tristan und Isolde auf, dirigierte die Uraufführung von Humperdincks Hänsel und Gretel (23. Dezember 1893), die Uraufführungen seiner Tondichtungen. Am 4. November 1892 reiste er in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit nach Ägypten. Erst am 25. Juni 1893 kam er zurück. Seine erste Oper Guntram stellte er zum größten Teil auf dieser Reise fertig. Am 10. Mai 1894 dirigierte er in Weimar die Uraufführung, wobei seine spätere Frau Pauline, mit der er sich am Vormittag verlobt hatte, die Partie der Freihild sang. Bei den Bayreuther Festspielen leitete er 1894 erstmals fünf Tannhäuser-Aufführungen, in denen Pauline die Elisabeth sang. Am 10. September 1894 heiratete er sie und nahm in der Folge erneut eine Stellung als Hofkapellmeister in München an. Parallel zu seinen Münchner Aufgaben leitete er an Stelle seines im Februar 1894 verstorbenen Mentors Hans von Bülow auch die Berliner Philharmoniker.
Während seines zweiten Münchner Engagements schrieb Richard Strauss weitere Tondichtungen: Till Eulenspiegels lustige Streiche (1895), Also sprach Zarathustra (1896) und Don Quixote (Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters), die mit großem Erfolg in Köln bzw. Frankfurt uraufgeführt wurden. Richard Strauss war nun als Komponist berühmt und als Dirigent in ganz Europa gefragt. Als ihm in München die Nachfolge von Hermann Levi versagt wurde, nahm er einen Ruf als Erster königlich preußischer Hofkapellmeister nach Berlin an.
Opernkomponist und Berliner Jahre (1898–1918)
Sein Berliner Debüt gab Strauss am 5. November 1898 an der Hofoper Unter den Linden mit Tristan und Isolde. In Berlin widmete er sich vor allem der Aufführung von zeitgenössischen Komponisten und gründete dafür das Berliner Tonkünstler-Orchester. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit wurden seine Bemühungen um die allgemeine Verbesserung der Lage der Künstler und ihre gesellschaftliche Anerkennung. 1901 übernahm er den Vorsitz des ADM (Allgemeiner deutscher Musikverein). An der Gründung der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer im Jahr 1903 war er maßgeblich beteiligt.
Im Jahr 1905 ergänzte und revidierte Richard Strauss die berühmte Instrumentationslehre von Hector Berlioz. Seine Ergänzungen bezogen sich auf Erweiterungen der Instrumente wie etwa das Horn und schlossen vor allem auch die Instrumentationskunst in den Werken Richard Wagners mit ein. Strauss selbst verstand es in seinen Werken, durch geschickte Instrumentierungen neue Klangfarben zu gestalten. Die Jahre in Berlin waren geprägt von vielen Reisen und den Kompositionen weiterer Tondichtungen (Ein Heldenleben, Sinfonia Domestica, Alpensinfonie) und Opern, die ihm internationale Triumphe brachten: Feuersnot (1901), Salome (Uraufführung 1905 in Dresden) und Elektra (Uraufführung 1909 in Dresden). In Paris lernte Strauss Hugo von Hofmannsthal kennen, der ihm in enger Zusammenarbeit für mehrere Opern die Libretti schrieb, u. a. Der Rosenkavalier (Uraufführung 1911 in Dresden). 1908 bezog er sein neuerbautes Haus in Garmisch, 1910 gab es erste Strauss-Wochen in München, später auch in Dresden und Wien. 1912 folgte die Uraufführung von Ariadne auf Naxos in Stuttgart und des Balletts Josephslegende in Paris. Im Mai 1918 verließ Richard Strauss Berlin.
Reife (1919–1944)
1919 übernahm Strauss gemeinsam mit Franz Schalk die Leitung der Wiener Hofoper, in der er wenig später auch seine neue Oper Die Frau ohne Schatten aufführte. Seit 1917 hatte Strauss (zusammen mit dem Bühnenbildner Alfred Roller und dem Dirigenten Franz Schalk) eine vom Regisseur Max Reinhardt und von Hugo von Hofmannsthal gestartete Initiative zur Gründung von Festspielen in Salzburg unterstützt. Gegen alle Widerstände und ungeachtet der schlechten wirtschaftlichen Situation in Österreich nach dem verlorenen Krieg gelang es Strauss und seinen Mitstreitern, 1920 die ersten Festspiele zu realisieren. Im ersten Jahr wurde nur das Schauspiel Jedermann aufgeführt, 1921 kamen Konzerte hinzu, und bereits 1922 dirigierte Strauss die erste Opernaufführung bei den Festspielen (Don Giovanni).
1923/1924 entstand ein kleines Gelegenheitswerk, das Hochzeitspräludium – meinem lieben Sohne Franz zum 15.1.1924 in B-Dur für zwei Harmonien, uraufgeführt in der Schottenkirche in Wien. 1924 beendete er seine Tätigkeit als Operndirektor in Wien und konnte sich nun ganz seinen Dirigaten im In- und Ausland sowie seinen Kompositionen widmen. Es entstanden die Opern Intermezzo, Die ägyptische Helena, Arabella, Die schweigsame Frau, Daphne, Friedenstag, Die Liebe der Danae und als letzte Oper Capriccio.
Während des Zweiten Weltkriegs widmete er dem Generalgouverneur des besetzten Polen, Hans Frank, am 3. November 1943 ein Lied, zu dem er auch den Text geschrieben hatte.Vermutlich war er der Meinung, er könne über den Kontakt zu Frank seine jüdische Schwiegertochter und ihre Kinder schützen.1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, wurde Strauss von Hitler nicht nur auf die Gottbegnadeten-Liste, sondern auch auf die Sonderliste mit den drei wichtigsten Musikern gesetzt.
Letzte Jahre (1945–1949)
Die letzten Lebensjahre des Komponisten waren von Krankheiten und Kuraufenthalten bestimmt. Er zog sich in sein Haus in Garmisch zurück; nach Ende des Krieges lebte er vorübergehend in der Schweiz, 1949 kehrte er nach Garmisch zurück. Zu seinen letzten Kompositionen gehören die Metamorphosen für 23 Solostreicher, die am 25. Januar 1946 in Zürich uraufgeführt wurden, das Konzert für Oboe und Orchester und die Vier Letzten Lieder. Anlässlich eines Films aus Anlass seines 85. Geburtstages dirigierte er zum letzten Mal im Münchener Prinzregententheater (das Finale des 2. Aktes seines Rosenkavalier) und leitete im Münchner Funkhaus im Juli 1949 letztmals ein Orchester (Mondscheinmusik aus Capriccio).
Am 8. September starb er im hohen Alter in Garmisch. Wenige Tage später gab es im Krematorium auf dem Münchener Ostfriedhof eine Trauerfeier. Die Urne wurde zunächst in seiner Villa aufbewahrt und viele Jahre später im engsten Familien- und Freundeskreis in einem Familiengrab auf dem Friedhof Garmisch in Garmisch-Partenkirchen beigesetzt, in dem auch seine Frau Pauline, sein Sohn Franz, seine Schwiegertochter Alice und sein Enkel Richard beerdigt wurden.
Richard Strauss hat über 250 musikalische Werke geschrieben, insgesamt 61 Orchesterwerke (einschließlich der für Soloinstrumente), 45 kammermusikalische Kompositionen, 75 Lieder, 33 Orchesterlieder, 19 Chorwerke und 21 Bühnenwerke.
Auszeichnungen und Ehrungen
Richard Strauss wurde zeitlebens mit vielen Ehrungen ausgezeichnet und wurde unter anderem Ehrenbürger von München, Dresden und Garmisch. Außerdem bekam er die Ehrendoktorwürde der Universitäten von Heidelberg (1903), Oxford (1914) und München (1949) und wurde Ehrenmitglied in renommierten Orchestern. Er erhielt den Bayerischen Maximiliansorden und wurde Offizier der Französischen Ehrenlegion in Paris. 1934 erhielt er den Adlerschild des Deutschen Reiches.
Am 16. Dezember 1942 nahm er den von Baldur von Schirach neu ausgelobten und mit 10.000 Reichsmark dotierten Beethoven-Preis der Stadt Wien entgegen. Er revanchierte sich mit der Komposition der Festmusik für die Stadt Wien für Blechbläser und Pauken, die er am 9. April 1943 zur Feier des fünften Jahrestages von „Großdeutschland“ mit dem Wiener Trompetenchor uraufführte.
Das Richard-Strauss-Konservatorium München wurde nach ihm benannt. Außerdem ist er der Namensgeber der Richard-Strauss-Straße in München. Weitere nach ihm benannte Straßen gibt es unter anderem in Wien, Bayreuth, Berlin, Eichstätt, Emden, Erlangen, Sarstedt und in Wuppertal die Richard-Strauss-Allee.
Die Uhr "Richard Strauss" wurde anlässlich seines 150. Geburtstages in einer Limitierung von 500 Stück an seinem Schaffensort Dresden aufgelegt. Auf der Innenlünette der Uhr 1)wurden die ersten Takte der wohl berühmtesten Partitur aus dem “Rosenkavalier” (Uraufführung 1911 in Dresden) als Sekundenskale übernommen.
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